November
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Novembergrau im Nebelsturm

Zur Farbenwelt:

Der November steht mit dem einen Bein noch im Herbst, mit dem anderen schon im Winter. Die Felder sind abgeerntet, auch die Wiesenblumen haben ihre Farbigkeit verloren. Die gelben, braunen und roten Blätter an Bäumen und Büschen sind nicht mehr strahlend. Durch den Novembernebel erscheinen sie manchmal leicht milchig. Durch die relativ warme Luft in den ersten Tagen des elften Kalendermonats ist in diesem Jahr zur Zeit überall auch noch die grüne Farbe sichtbar, die sich bei Birken und Haselnusssträuchern über Nacht in ein kräftiges und doch durchscheinendes Gelb verwandelt. Dieser Eindruck kann sich aber schnell ändern, wenn die ersten Winterboten vor allem Grau und Weiß mitbringen und diese Farben dominieren lassen. Der November wird auch Windmonat genannt. Und mit diesem Himmelsphänomen wirbeln alle Farben durcheinander, bis sie im Braun der Erde aufgehen. Dort schöpfen sie neue Kraft, um mit den ersten Wärmefünkchen der Frühlingssonne wie Phönix aus der Asche emporzusteigen und unsere Welt mit neuem Farbenglanz zu überziehen.

Zur Technik:

Da ich das Novembrige nicht in einer Arbeit ausdrücken konnte, gibt es hier zwei Abbildungen. Die erste ist ein ganz kleines Blatt von 15 cm Breite und 4,5 cm Höhe. Es entstand als Nebenprodukt beim Zusammenschieben von Farbresten auf der Wasseroberfläche einer sehr schmalen Arbeitswanne. Beim Herausziehen der weißen Karteikarte aus dem Wasser bemerkte ich die interessante Struktur und so wanderte sie nach dem Trocknen in eine Kiste mit der Aufschrift „Für spätere Verwendung". Schon vor Wochen hatte ich dieses Motiv als Monatsbild November vorgesehen. Jetzt bei der endgültigen Entscheidung kam es mir zu trist, zu graubraun vor und nicht passend für den Farbeindruck am Beginn des diesjährigen Novembers, zumindest in Kleinmachnow, das noch immer mehr herbstlich, denn novembergrau ist. Darum fertigte ich ein zweites Blatt mit einer Breite von 15 cm und einer Höhe von 13 cm an. Dazu verwendete ich ein 160 Gramm schweres Aquarellpapier in einem Format von DIN A 4. Ich unterzog es mehreren Färbevorgängen. Da der große Bogen nicht in seiner Gänze das von mir gewünschte Resultat brachte, suchte ich die Stelle im Muster, die meiner Vorstellung am nächsten kam, und schnitt diese in den angegebenen Abmaßen aus.