Teltow
Tag der offenen Höfe am 07. September 2025
Ein Erbe unserer Ahnen
- die Höfe in der Teltower Altstadt
- um einiges älter das Labyrinth
Ein uraltes Symbol der Menschheit – das Labyrinth, ein Rätsel, ein Geheimnis und doch spricht es zu jedem Menschen, sobald seine Füße den verschlungenen Weg abtasten.
DER WEG IST DAS ZIELEr hat keine Abzweigungen. Er schlängelt sich hin und her, hat keine Sackgassen und Irrwege. Es gibt nur diesen einen Weg zum Mittelpunkt und mit der Kehrtwende oder mit dem Rund im Inneren des Labyrinths führt der Weg wieder zurück an den Anfang.
Mit dem letzten Glockenschlag der Andreaskirche an diesem bewussten Tag im August 2025 um 12 Uhr ist es begehbar, das Labyrinth auf der Wiese hinter dem Torweg des Pfarramtes in der Ritterstraße 11. Allerdings nur zeitweise! Denn der Weg ist für die menschlichen Augen nur sichtbar, solange es die Natur gerade dort an diesem Fleck gestattet. Hier steht im Zentrum eine kleine Buche als Sinnbild für das wachsende, grünende Leben.
Welche menschliche Kultur das Labyrinth vor Tausenden von Jahren erfunden hat, das ist uns Heutigen nicht bekannt. Auch nicht, ob es wirklich im Mittelmeerraum entstanden ist, wie wir es meinen. Auf allen Kontinenten lässt sich diese Form finden. Wir wissen nicht mal die Wurzeln des Wortes, kennen nicht den konkreten Inhalt. Wir deuten ihn nach unseren Vorstellungen.
Das Labyrinth ist ein Spiegel, ein Bildzeichen, ein Symbol für den schwierigen, konfliktreichen Lebensweg des Menschen. Es erzählt von Erfolgen, von Schwierigkeiten, von Freude und Trauer und von der hoffnungsvollen Freiheit, wenn man die Reise um die Welt der eigenen Erfahrungen beenden kann, um danach mit den wiedergefundenen Erinnerungen und Erkenntnissen, die gedreht sicherlich auch heute noch nützlich sein können, eine weitere Wanderung durch das Labyrinth des eigenen Lebens zu starten.
Gemeinsam mit Martin Bindemann, Diakon der Evangelischen Kirche in Teltow, hatte Helma Hörath, Sprecherin der Künstlerinnengemeinschaft blutorangen die Idee zu diesem Labyrinth. Inspirieren und faszinieren ließen sie sich dabei von der klassischen oder kretischen Form des Labyrinthes. Zu Beginn des 21. Jahrhunderts erlebt das Labyrinth eine neue Renaissance. Überall auf der Welt werden derzeit neue Labyrinthe erdacht, gezeichnet, mit Materialien gelegt und wie hier mit gemalten und gefärbten Werken auf Leinwand als Wegweiser eingerichtet.
Worte und mehr
Noch immer grünen sie,
die Worte
in meinem Kopf,
in meinem Herzen,
in meinen Fingerspitzen.
Auf dem Papier,
Schwarz auf Weiß
fesseln sie
die Augen.
Die Gedanken, die Gefühle.
In grünen Knospen reifen sie,
verhaken sich.
Manche bleiben,
dort
ganz nah,
doch ungelesen, ungesprochen,
ungefühlt.
Manche verschwinden
irgendwo
für immer.
Alles
überdeckt
vom wuchernden Leben.
Lassen sie sich finden
in den grünen Linien
der geschwungenen
Wegränder,
verwandeln sie
Gedanken zu Buchstaben.
Noch immer bewegen sich
meine Füße,
bereiten den Ort zum Blühen,
zum Wachsen
im braunen Erdenrund.
Ganz zart treiben sie,
die Wörter,
schwingen durch
jeden Wiesenhalm.
Die Worte.
Das Grün.
Das Labyrinth.
H.H. – 2025










